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Alte Grenzen
(Fortsetzung)

Die Markierungen der alten Grenze zwischen dem Erzbistum Mainz und dem Welfenfürstentum Grubenhagen können wir noch heute im Rotenberg wiederfinden. Selbst viele Einheimische sind jedoch dem Irrtum erlegen, daß die gut zu findenden Grenzsteine am Waldrand unter den Eichen diese Jahrhunderte alte Grenze markieren. Vielmehr finden wir die wahre Grenze etwa an gleicher Stelle, jedoch etwa 100 m nördlich im Buchenwald.


 
 
 

Auf der Nordseite von zwei mächtigen Grenzsteinen finden wir hier das Zeichen der Grubenhagener, die Wolfsangel. Auf der Westseite die Jahreszahl 1743. In diesem Jahr gelang es dem Mainzer Kurfürsten Johann Friedrich Karl Graf von Ostein (Erzbischof von 22.04.1743 bis 04.06.1763) den englischen König und den hannoverschen Kurfürsten Georg II. zu bewegen einen Vergleich aus dem Jahre 1692 zu vollziehen. Nachfolgender Text beschrieb den Grenzverlauf:
 
 
 
 

... von den Hünerbeksgraben, von dannen durch den Wünerbeksgraben auf N:41. Zwischen der Frey Rohdenberges, und Heinekenbergs Länderey, zwischen dieser Länderey hinauf über den Berg auf N:42. Gegen den Pfandebusch, so zur rechten liegen bleibet weiters in gerader Linie hinunter auf N:43. Von der Freyen Rohden Bergesgrund, von hier schrath die grund auf N:44. Bey einem alten stein, so dann zur rechten in gerader Linie auf N:45. Zwischen den Rohde Berges und kleinen Tiershäusischen Holzungen weiter hinauf bis N:46. Zwischen diesem Gehölznoch weites hinauf, biß N:47. Zwischen diesen Holzungen beßer hin durch den Hattorster weeg auf N:48. Zwischen obigem Gehölze, von hier hinunter auf N:49. Zwischen solcher Holzung, so dann etwas rechter seit in gerader Linie auf N:50. Ahm Hattorster Fußstiege, beßer hin in gerader Linie auf N:51. Zwischen diesem Gehölze, so weitershinunter auf N:52. Zwischen mehr berührten Holzungen noch weiters hinunter bis N:53. Im nemblichen Holze, ferner hier, hinunter bis N:54. Von dannen zur Linken bis N:55. In den Gräntz Graben. ...In diesem graben gehet die Gräntze zwischen den Rohdenberg und Klein Tiershäusischer Mayntzischer Waldung, so weit der Graben läuft, fort, dan weiter mitten durch den Teich in den Süttenbek, von hier weiter in diesem Beke hinunter quer über die Landstraße, bis in die Ruhme. ...



Alte Karte der Grenzbeschreibung von 1744


Warum aber finden wir auf der Eichsfelder Seite der wahren Grenzsteine nicht das"Mainzer Rad", das Hoheitszeichen des Erzbistums Mainz, sondern den "Preußenadler"?

[ ... des Rätsels Lösung: ]

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