Nüllberg Der Nüllberg ist ein von SW nach NE verlaufender, länglicher Bergrücken etwa 1,5 km nordwestlich der Stadt Herzberg. Er erreicht eine Maximalhöhe von 289 mNN und erhebt sich hoch über dem Tal der Sieber, welche hier etwa auf 220 mNN verläuft und - von SE kommend - durch diesen Höhenzug abgelenkt wird, bevor sie eine ausgedehnte Schleife beschreibt und weiter in südwestlicher Richtung fließt. Geologie und Böden: Der Nüllberg liegt ebenso wie das Hainholz im Zechsteingürtel des Harzes. Das Hauptmassiv des Nüllberges besteht aus Dolomit. Der mittlere und untere Nordwesthang ist von pleistozänen hercynischen Schottern überlagert, welche aus unterschiedlichen Gesteinen des Harzes gebildet und von der Sieber abtransportiert wurden (GEOLOGISCHE SPECIALKARTE 1884). Eine relativ schmale Dolomitrippe bildet sehr markant den höchsten Bereich des Bergrückens. Gips steht nicht an, ist aber unter dem Dolomit am Fuß des Berges dokumentiert und führt dort im Bereich der Nordostflanke infolge Verkarstung zu einer geologischen Besonderheit, der Sieber-Schwinde (VLADI 1976, 1998). links: August 1999; rechts: September 2002. Im Bereich der Untersuchungsflächen überwiegen flach- bis mittelgründige Braunerde- Rendzinen. Auf geringen Flächenanteilen am südöstlichen Oberhang steht der Dolomit als vegetationsfreier Fels an. Bestockung: Der gesamte Zechstein des Nüllberges (höhergelegene Dolomitrippe, Nord- und Südosthang) wird überwiegend von einem Waldgersten-Buchenwald eingenommen (siehe Kap. 4.1). Die Baumschicht wird von Buche, ferner auch von Esche, Berg-Ahorn, Sommer- Linde und Hainbuche bestimmt. Auf den pleistozänen hercynischen Schottern am NWexponierten Mittel- und Unterhang dominieren Fichten-Forste. Die geworfenen Buchen- Bestände hatten ein Alter von etwa 90-100 Jahren (Herr BECKER, mündlich). Windwurfsituation: Der Sturm von 1997 hat hauptsächlich den Bereich der höhergelegenen Dolomitrippe geworfen und die tieferliegenden Wälder ausgespart. Der vorherrschende Flächenwurf hebt sich sehr markant vom stehenden Bestand ab, jedoch existieren im Randbereich einige kleinere Lücken und auf den Kahlflächen einzeln oder truppweise stehengebliebene Überhälter. Verwaltung und Nutzung: Die Untersuchungsflächen (Tab. 1) befinden sich alle im oberen Teil des Bergrückens und gehören zur Abt. 7 des Genossenschaftsforstes Hörden. Der Nüllberg gehört im Bereich der höhergelegenen Dolomitrippe und des gesamten Nord- und Südosthanges zum NSG „Siebertal“. Nach dem Sturm wurde das geworfene Holz maschinell geräumt und der Standort 1998 mit Buche, Esche, Berg-Ahorn und Vogel-Kirsche (nach eigener Beobachtung) aufgeforstet. Der Grat des Nüllberges ist dabei deutlich sichtbar als Rückeweg benutzt worden (Abb. 5). Der Wald wurde vor dem Sturm naturnah bewirtschaftet, was nach den Aufforstungen auch in Zukunft der Fall sein soll (Herr BECKER mündlich). Literatur zu diesem Auszug: VLADI, F. (1976): Quartärgeologische Untersuchungen zu den Terrassen der Sieber am Südwestrande des Harzes. - Dipl. Univ. Hamburg, Geol.-Paläont. Inst., 109 S. VLADI, F. (1998): Flußversinkungen am südwestlichen Harzrand – jüngere Beobachtungen und Deutungen. - NNA-Ber. 11(2): 82-87. Quelle: |