Erdrutsch am Ostportal des Himmelreichtunnels

Das Himmelreich am Sonntag, dem 3. Februar 2002

Nur der Aufmerksamkeit eines Northeimer Triebfahrzeugführers war es zu verdanken, daß Ende Januar 2002 ein Murenabgang oberhalb des Walkenrieder Tunnels rechtzeitig entdeckt wurde und nicht zu einem Bahnunglück führte. Im Ergebnis führte dieser Abgang zu einer mehrwöchigen Unterbrechung des Schienenverkehrs Northeim - Nordhausen, welche nur durch einen Schienenersatzverkehr (durch Busse) erträglich gehalten wurde.

In der Morgendämmerung bemerkte Torsten Bergmann oberhalb des Tunnelostportals heruntergerutschte Geröllmassen. Diese enthielten Steine von Durchmessern bis zu 1,5 m und wurden teilweise nur noch durch das - unter Denkmalschutz stehende - Tunnelportal gehalten.

Der gesamte Baumbestand der Böschung über dem Ostportal des Himmelreichtunnels war eingeschlagen worden. Ein durch die Wurzelteller gehaltener steiler und wohl etwas loser Abschnitt hatte sich beim Auftauen des Bodenfrostes Ende Januar 2002 gelöst und war auf den Tunnelscheitel abgerutscht, wenige Brocken auch auf das Gleis.


Der Erdrutsch war folglich kein Karstphänomen sondern ein "gewöhnlicher" Erdrutsch.

Auf den verkarsteten Böden hoch anstehenden Gipses ist die Verwurzelung der Waldbäume oft ungünstig entwickelt. Im Erdrutschbereich über dem östlichen Tunnelportal kommen Bodenscherungen durch frühere Erdfallstrukturen hinzu. Vom Kampf der Waldbäume um Halt und Festigkeit zeugt anschaulich ein Foto mit dem prächtigen Wurzelwerk einer etwa zweihundertjährigen Buche, welches in unmittelbarer Nähe zum westlichen Tunnelportal aufgenommen wurde.


© Alle Fotos: Firouz VLADI

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