Der Burgenforscher Dr. Ing. Friedrich Stolberg schrieb 1968 in seinem Buch
„Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit“


29. Arnoldsberg, Rechteckburgwall. Breitungen, Kr. Sangerhausen, Bez. Halle (Merseburg).

Name: Arnoldsberg, Schanze, 1407 „Val zu Breytungen“.

Meßtischblatt: 2527/4432 Schwenda; S 1,4; W 15,0.

Allgemeine Lage: Ostflügel des südlichen Harzrandes (Helmegau).

Örtliche Lage: Auf Bergzunge 285 m hoch, unmittelbar nördlich über Breitungen.

Baugrund: Quarzit des Obersilur.

Beschreibung: Schematisch angelegte, fast rechteckige Wallanlage mit vorgelegtem Graben, außerdem längs der Ostseite Vorwall. Im Innern, im Nordteil, Grundmauern (s. Arnoldskapelle?).

Geschichte: Karolingische Bedeutung erschlossen, Typenverwandtschaft mit den Rechteckschanzen im Zuge des Heidenstiegs (Oberharz, vgl. dort). Nennung 961 „predium in loco Breitinga“ wohl nur auf einen Hof zu Füßen des Berges zu beziehen. Eindeutige Nennung als „Val, Wall“ 1407. Bau neuer Kirche in Breitungen 1427 durch Graf Bodo v. Stolberg deutet darauf hin, daß die Kapelle auf dem Arnoldsberg verfallen war.

Funde: Rotbraune deutsche Scherbe des 11./12. Jh., drei Schlackenstücke (gebrannter Wall oder Eisenschlacke) im Mus. Sangerhausen; durchbohrter Schuhleistenkeil, Mus. Halle 6222 (nach Grimm).

Lit. u. Abb.: UB Halle I Nr.4; B.u.KDm. Prov. Sachsen V S.20: Grimm, 1930 S. 125 u. K.; Grimm, 1958 Nr. 556; Meyer, ZHV 4 1871 S. 252, Meyer/Rackwitz, Der Helmegau S. 85 u. Gr. u. K.; Götze-Höfer-Zschiesche, 1909 S.136 u. K.; Silberborth, Der Helmegau, 1940 S. 92.



Der oben zitierte Inhalt von Meyer/Rackwitz:

Von Questenberg nach Westen am Rande des Südharzes unmittelbar über dem Dorfe Breitungen stoßen wir auf eine Wallburg von ziemlichen Umfange, urkundlich S. Arnoldsberg genannt (1330). Es ist eine vorhistorische Befestigung in Form eines Rechteckes, die in ihrem nördlichen Teile offenbar die Grundmauern einer Arnoldskapelle aufweist. Schon 1330, als Graf Friedrich von Beichlingen die Örtlichkeit dem Nonnenkloster zu Kelbra überweist, spricht er nur von einer Holzung; die Kapelle muß also damals bereits wüst gewesen sein. Zu bemerken, daß die Bergecke südwestlich der Verwallung dicht über der Schwarzburgischen Försterei „die Schanze“ genannt wird, obwohl dort keinerlei Spur von Verschanzung zu sehen ist. Eine Felsenkuppe, 1 Kilometer nordwestlich der Verwallung, heißt im Volksmunde Wiaus- oder Wiaiskuppe (vielleicht Wihaug?).

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