Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz- wichtige Hürde genommen


Abgeschickt von Elke Blanke am 18 September, 2008 um 19:20:42

 Weltnaturerbe kommt noch auf den Weg
Umweltausschuss des Landtages hat die Ausweisung des Schutzgebietes empfohlen
VON KARL-HEINZ KLARNER, 17.09.08, 17:58h, aktualisiert 17.09.08, 20:28h
SANGERHAUSEN/MZ. Für die Gipskarstlandschaft im Südharz soll im Jahr 2012 nun doch der Antrag bei der Unesco für die Errichtung eines Biosphärenreservats gestellt werden. Der Umweltausschuss des Landtages hat am Mittwoch einen gemeinsamen Antrag von SPD und CDU verabschiedet, der eine Ausweisung des Biosphärenreservats nach Landesrecht empfiehlt.
Die umweltpolitischen Sprecher der Koalitionsfraktionen, Jürgen Stadelmann (CDU) und Ralf Bergmann (SPD), teilen darüber hinaus die Erwartung, dass ein Antrag auf internationale Anerkennung durch die Unesco durch das Landesverwaltungsamt in enger Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium und dem zu gründenden Beirat vorbereitet und dem Umweltausschuss des Landtages spätestens im zweiten Quartal 2012 vorgelegt wird. "Das Umweltministerium und der wissenschaftliche Beirat sollen gemeinsam darauf hinwirken, auch die Kommunen für eine Zustimmung zu einem Unesco-Biosphärenreservat zu gewinnen, die bisher skeptisch sind", betonte Ralf Bergmann.

Ausschuss-Chef Gerry Kley (FDP) gab sich indes zurückhaltend. "Es ist offenkundig, dass in den letzten zehn Jahren nicht so gearbeitet wurde, dass alle zustimmen konnten", sagte er angesichts der Widerstände aus der Region. Dennoch biete sich jetzt die Möglichkeit, die Widersprüche aufzulösen und die Chance für das Naturschutzprojekt zu nutzen.

Um das Projekt nicht aus dem Auge zu verlieren, habe die "Linke" darauf bestanden, dass zwischenzeitlich - im Januar 2010 - dem Ausschuss zu berichten ist, erklärte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion André Lüderitz.

Wie berichtet, hatte Sachsen-Anhalts Umweltministerin Petra Wernicke (CDU) ursprünglich einen Unesco-Antrag für das kommende Jahr angekündigt. Allerdings hatte sie nach dem Veto von Gemeinden aus der Region keine Chance für diesen gesehen. Am Mittwoch begrüßte sie die Entwicklung. Das sei auch ein Wink an die Gegner, "die Chancen zu bedenken, die ein Biosphärenreservat für die Region mit sich bringt."

Vor der Sitzung hatte die Sangerhäuser Landtagsabgeordnete Nadine Hampel (SPD) an Umweltministerin Petra Wernicke (CDU) die Resolution des "Bündnisses für den Südharz" zusammen mit 500 Unterschriften übergeben. Hampel sprach nach der Entscheidung von einem bedeutenden Tag für die Region Mansfeld-Südharz. "Die Würfel sind gefallen und es wird ein Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz geben", sagte sie. Nun gehe es darum, dieses mit Leben zu erfüllen.

Auch Sangerhausens Landrat Dirk Schatz (CDU) begrüßte die Entscheidung. "Ich hoffe, dass die Zeit genutzt wird, die Vor- und Nachteile deutlich zu machen und dass man auch den Mut findet, den Schritt zurück zu tun, sollte es erforderlich sein", so Schatz. Er hatte sich bislang gegen das Projekt ausgesprochen.

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