Gletschertöpfe sind große Strudelkolke im Bereich des Abflusses von Gletscherbächen oder -flüssen. Oft liegen in ihnen noch Mahlsteine, welche durch das schnell fließende Wasser wie ein Bohrer gedreht werden und die tiefen Löcher in den darunter liegenden Fels bohren. In den Questenberger Gletschertöpfen fand man ebenfalls Gesteinsmaterial, welches nicht von hier stammte. Es handelte sich dabei um gerundete Flusskiesel, die allerdings nur wenige Zentimeter Durchmesser aufwiesen.
Dabei wurde festgestellt, dass es sich bei den Gletschertöpfen um Strudellöcher und Auflösungsformen im Gips im ehemaligen Flussbett der Nasse handelt. Die Nasse fließt heute etwa 10 m tiefer. Das Nassewasser löste das Gipsgestein auf und drang in den Untergrund ein. Diesem Wasser dürfte die benachbarte Questenhöhle ihre Entstehung verdanken. In den bis zu 3 m tiefen Löchern wurden harte Quarzkiesel abgelagert. Im Eiszeitalter waren Schmelzwässer auch in den Randlagen des Südharzes an der Landschaftsformung beteiligt. Nördlich von Questenberg wurden Kiese und Sande abgelagert, die früher sogar in Kiesgruben abgebaut wurden. Die Schmelzwässer waren auch an der Entstehung des Nassetales beteiligt, welches bei Questenberg den Karstriegel durchbricht. Die Nasse fließt durch den Karstriegel hindurch in die Leine und mit dieser gemeinsam direkt der Helme zu. Nachforschungen haben ergeben, dass diese Kiesel auch noch im Hangbereich zu finden sind, was deutlich zeigt, dass die Taleintiefung in relativ kurzer Zeit erfolgte. Mit dem tiefen Einschneiden der Nasse fiel das alte Flussbett trocken und die vom Fluss mitgeführten Kiese und Sande blieben in den tiefen Kolken liegen. |
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