Für Mensch und Tier ist Trinkwasser das kostbarste Lebensmittel! Die Besiedlung des Gebietes um das heutige Uehrde ermöglichte vermutlich die erstmals 1538 erwähnte Quelle am Fuß des Bornbergs [= Quellenberg], von dem die Dorfbewohner das wichtigste Lebensmittel, das Trinkwasser, holten.
Um 1910 entstand auf dem Bornberg, 34 m über der Quelle, ein Hochbehälter. Mittels eines Windrades gelangte das Wasser dort hinein und es konnte über eine Leitung im freien Gefälle zu den einzelnen Häusern fließen. Der 210 m ü. NN gelegene Hochbehälter ist heute von Gesträuch umgeben. 1940 und 1945 kam es zu dramatische Engpässen bei der Wasserversorgung von Mensch und Tier, da die Leitungen bei extremen Minusgraden eingefroren waren. Die Einwohner schöpften daher das Wasser wieder am Bornberg. Auch 1963 und 1972 verursachten der Frost und 1976 die Anreicherung mit Bakterien wiederum die Nutzung des Wassers aus dieser Quelle. Kleine Rinnsale fließen heute am Fuß des Bornbergs von rechts und links der derzeit schwachen Hauptquelle zu. Hinter der Metallplatte befindet sich ein Bassin, das als Löschwasserstelle dient. An dem gemauerten Häuschen war das Windrad befestigt. Bei Windstille war die Versorgung gefährdet. [Text nach Ingrid Kreckmann, Uehrde, 2014]
Gesicherte hydrogeologische Studien gibt es noch nicht! Das Wasser ist nach jüngster Analyse ein typisches Buntsandstein-Wasser. Sein Austritt setzt einen Stauhorizont voraus, dies könnte der über dem hellgrün dargestellten Basalanhydrit liegende Graue Salzton sein. Da das Schichteinfallen hier nach Südsüdwest gerichtet ist, dürfte eine Störung oder ein der Verkarstung tieferer Anhydrit-/Gipsschichten geschuldetes gegenläufiges Einfallen die räumliche Ursache des hiesigen Quellaustritts bilden. Das Einzugsgebiet dürften die Buntsandsteinhänge oberhalb des Bornberges sein. [Firouz Vladi, Mai 2015] |
Hier sei an den Brauch erinnert, der im Zusammenhang mit dieser Quelle noch um 1900 üblich war: Die jungen Uehrderinnen sollen sich in der Osternacht dorthin begeben haben, um Wasser in Krügen abzufüllen und sich damit in ihrer Kammer zu waschen. Auf dem Rückweg durften sie sich nicht umzuwenden, denn nur so winkte ewige Schönheit und Jugend. Nun versuchten natürlich die jungen Männer, die Mädchen gerade dazu zu veranlassen. Vermutlich sehr erfolgreich, Fälle von ewiger Schönheit und Jugend wurden nicht bekannt. |