Beberteich

Die nordwest - südost streichende Hügelkette markiert den im Untergrund befindlichen Hauptanhydrit, der hier fast an der Tagesoberfläche ausstreicht. Er ist von Auslaugungsrückständen und Fließerden des unmittelbar in der Nachbarschaft anstehenden Buntsandsteins schwach bedeckt. In einigen tiefen Erdfällen in der Umgebung ist er jedoch aufgeschlossen.

Das lösungsfreudige Gipsgestein
(2 Gramm Gips lösen sich in einem Liter Niederschlags- oder Grundwasser) ermöglichte an einigen Stellen die Bildung von Höhlen im Untergrund, die bei Raumerweiterung einstürzten. Die über dem Hauptanhydrit liegenden Schichten wurden mit durchbrochen, und es bildeten sich an der Erdoberfläche markante große Erdfalltrichter.

Tonige Sedimente der Deckschichten wurden nach und nach in den relativ steilen Einbruchstrichter eingespült. Die Einbruchsformen wurden verhüllt und heute kann man nur noch sanfte flache Mulden sehen.

Die eingespülten Sedimente wirken wasserstauend und begünstigen damit die Entstehung von Erdfallteichen. Der Erdfallteich „Beberteich“ ist ein besonders wertvolles Biotop. Der Teich ist im Sommer fast völlig mit Wasserlinsen, Schwimmendem Laichkraut und Rohrkolbenröhricht bedeckt. Er ist Lebensraum für zahlreiche Amphibien, für die Vogelwelt und daher mitsamt der Löns-Eiche als Naturdenkmal geschützt.

Hermann Löns*, vielen als „Heidedichter“ bekannt, weilte um 1908 gern bei seinen Schwiegereltern in Barbis; er beschrieb die Schönheiten des Bebertales und der Südharzlandschaft in „Mein Niedersächsisches Skizzenbuch“.

[ Hermann Löns (1908): „Der Beberteich“ ]


 

GPS-Koordinaten
N 51.6067° E 10.4089°


 
* Hermann Löns
Geboren am 29.8.1866 in Kulm /Westpreußen wuchs der Sohn eines Gymnasialprofessors als ältestes von 14 Kindern auf, wo er erste systematische Naturstudien und literarische Versuche unternahm. Er machte in Münster Abitur, brach wegen eines angestrebten Studiums der Naturwissenschaften mit den Eltern. Er wurde Journalist, 1891 in Kaiserslautern, 1892 in Gera, 1893-1909 in Hannover bei verschiedenen Zeitungen. Seit 1909 lebte er als freier Schriftsteller. 1911/12 reiste er ein Jahr durch Europa. Zu Beginn des 1.Weltkriegs meldete er sich als Freiwilliger. Hermann Löns fiel am 26.9.1914 bei Reims.

Hermann Löns
als Jäger
Gemälde:
Wilhelm Kruke

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